Kommunikationsmuseum

QutraaSprache und Kommunikation befinden sich in einem ständigen Wandel. Wann immer die Menschheit revolutionäre Fortschritte machte, veränderte es auch die Kommunikation gravierend und mit ihr die Schreibkultur, die heute reich in ihren verschiedenen Variationen ist, sei es die Email, eine Voicemail via WhatsApp oder die gute alte Postkarte aus dem Urlaub.

Möchte man die Anfänge dieser Schreibkultur ergründen, so kann man dies im Berliner Museum für Kommunikation tun. Das 1898 als Postmuseum eröffnete Gebäude beherbergt unter seinen Dach ein breites Band an vielfältigen Exponaten, die die Besucher dazu einladen, auf eine Entdeckungsreise in die Vergangenheit zu gehen und Neues sowie Altes zu ergründen.

So zum Beispiel die Briefmarkensprache, bei der die Position einer oder mehrerer Marken auf dem Brief eine geheime Botschaft übermittelte. Eine schräg nach links ausgerichtete Marke bedeutete „Ich bleib dir treu“, eine in die entgegengesetzte Richtung gelebte Marke „Vergiss mich nicht“. Anleitungen, um diesen Code zu entziffern, gab es in kleinen Textbüchern und auf diversen Postkarten. Dabei war nicht immer der Empfänger der Briefe derjenige, dem die geheime Botschaft galt. Oftmals wurde sie benutzt, um mit einer verbotenen Geliebten oder aber Geliebten zu kommunizieren.

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Ein ganz anderes Gebiet der Schreibkultur ist der Postverkehr zwischen den Soldaten. Zunächst konnten lediglich Offiziere oder Soldaten mit einer hohen schulischen Bildung Briefe verfassen und verschicken. Dies änderte sich ab dem 15. Jahrhundert, als man die Feldpost-Korrespondenzkarte einführte, die zu einem Boom des Postverkehrs zu Kriegszeiten führte. Viele der Karten waren liebevoll von Hand gestaltet, allerdings gab es eine umfassende Zensur der Feldpost, um zu verhindern, dass sich die „Heimat“ nicht gegen die Kriegsführenden richtete.

Auch andere Formen und Arten der Briefkulturen entfalteten sich. So wurden Briefe und Postkarten auf ungewöhnlichen Materialien wie Laubblättern, Holz, Servietten und Bierdeckeln verfasst, ihre Inhalte und Forme derart individuell, dass sie sich als herausfordernd in ihren Transport erwiesen. Ebenfalls sehr spannend sind die sogenannten Fingerübungen: Postkarten wurden als Niederschrift von Romanen und Epen benutzt.

A. Borrmann

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